Fenchel my Love!
Im Mittelmeerraum bist du beheimatet und dort als uralte Heil-und Gewürzpflanze bekannt.
Auch von den Klostergärten nördlich der Alpen wurdest du seit dem Mittelalter kultiviert.
Warum zur Hölle kennen wir dich (in unseren Breitengraden) also erst seit knapp 30 Jahren als sogenannten "Gemüsefenchel"?
Dein angenehm milder, leicht süßlicher Geruch verführt nämlich schon beim Beschnuppern.
Die lustige Frisur die sich von deinen Stängeln abhebt, dein zartes Fenchelgrün, streue ich allzu gerne feingehackt über mein Fenchelgericht kurz vor dem Servieren, denn ich weiß nur zu gut wie sehr ich damit meine Speise veredeln kann. Es ist dieser ganz bestimmte Dill-ähnliche Geschmack, der mich an deinem grünen Zottelschopf begeistert.
Und deine Knollen? Sie ergeben, geschmort mit Kapern, Zitronen und Kartoffeln, ein intensiv-aromatisches Gemüsegericht das an deine Heimat erinnert - wäre darin ein fettiger Fisch enthalten, du würdest ihn sofort mit deiner Wirkweise bekömmlicher machen.
Mich wundert es kaum dass du seit jeher als Heilpflanze bekannt bist - als schmerzstillendes, sanftes Hausmittel bist du in den Küchen einfach gern gesehen und wirkst mit deiner uralten Fenchel-Power harmonisierend auf das Bauchgefühl - gerade jetzt zur Weihnachts-und Lockdownzeit eine willkommene Wirkrichtung!
Sind frische Knollen nicht in Sichtweite?
Okay, dann greife ich auch gerne zu Fenchelsamen: nach einer Mahlzeit zerkaut reinigen sie Mund, Gaumen und Zähne, verhüten Karies und regen auch die Verdauungssäfte an.
Zugegeben, ich verbacke die Samen lieber: z.B. in pikantes Knabbergebäck à la Taralli mit Olivenöl und Weißwein oder zu Ka´ach Bilmalch mit Kreuzkümmel und schwarzem Sesam.
Die herzhaften Kekse sind als Vorrat hervorragend geeignet um mir das Fenchel-Glücksgefühl für zwischendurch einfach nebenbei zu erknabbern.
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